Widerstand ist Zwecklos oder was macht die Situation einfacher

Widerstand bringt nichts Gutes.
Er macht die Situation nur schwerer, besser wäre entweder zu akzeptieren oder wenn möglich sie zu verändern. Er kostet viel Energie und gute Laune. Und weil durch ihn Stress ausgelöst wird, kann es sogar an die Gesundheit gehen.
Doch, was sind unsere inneren „Widerstände“, die uns immer wieder daran hindern, in unserem Alltag so richtig „in den Fluss“ zu kommen. Das können Krankheiten, Situationen oder Menschen sein.
Aber wie gehen Sie damit um? Allgemein bekannt ist ja, dass Verdrängen nichts bringt. Also was damit machen?
Wenn Sie ihn bewusst wahrnehmen, ist schon viel gewonnen! Dann geht es darum, ihn wirklich zu sehen, anzunehmen und loszulassen. Oft reicht einmal nicht aus, dann braucht es ein paar Wiederholungen.
Es kann auch sein, dass Sie anfangen sich über sich zu ärgern, weil Sie es einfach nicht schaffen, ihn loszulassen dann nehmen Sie auch diesen Ärger wahr und lassen ihn dann los. Dranbleiben ist die Devise!
Wie läuft das ab?
Erst achten Sie darauf, gegen was Sie genau Widerstand empfinden, dann nehmen Sie es erstmal an, denn es ist ja gerade so.
Anschliessend überlegen Sie, ob Sie es evtl. loslassen könnten? Vielleicht kommt der Gedanke „Nein“, dann fragen Sie sich, ob Sie es evtl. irgendwann später loslassen könnten? ist es in einem Tag, einer Woche, einem Monat immer noch ein Thema? Immer noch wichtig?
Falls Sie spüren, dass es bald keine Rolle mehr spielt, können Sie sich sagen, dann kann ich es auch gleich loslassen und lassen es dann los.
Falls es etwas Unveränderliches ist, zumindest zurzeit, dann lernen Sie am besten, es anzunehmen und den Widerstand dagegen loszulassen. Es ist am Anfang vielleicht schwierig. Evtl. denken Sie sogar, es ist unmöglich, doch es wird Ihnen und den weiteren Betroffenen das Leben sehr vereinfachen, wenn Sie dranbleiben!
Loslassen!
Wie geht das überhaupt? Sie fassen den Entschluss, loszulassen und sagen sich selber, „Ja, ich lasse los!“
Sie werden dann gleich merken, ob sich ihr Gefühl verändert hat, falls noch nicht so richtig, machen Sie das Ganze noch mal. Sie können es so oft wiederholen, bis es sich gut anfühlt.
– Wahrnehmen! Frage: Was ist es genau?
– Annehmen! Frage: Kann ich es so (erstmal) annehmen?
– Schauen, ob Sie es loslassen können! Frage: Wann? Aufschub? Warum wollen Sie denn warten, wenn Sie es gleich loslassen könnten! 😉
– Und dann lassen Sie einfach los !
Evtl. das Ganze x- mal wiederholen.
Es kann auch sein, dass Sie es machen und am nächsten Tag ist es wieder da dann einfach das Loslassen wiederholen. Manchmal braucht es etwas Zeit und Wiederholungen.
Wenn Sie anfangen, sich über sich zu ärgern, weil Sie so lange brauchen was übrigens bei mir und anderen oft auch so ist, dann nehmen Sie auch das an und lassen es los, denn auch das ist nur ein Widerstand.
Und wie schon gesagt, vielleicht gibt es Dinge, bei denen Sie denken, das kann ich nie loslassen. Wenn es sich dabei um etwas handelt, was Sie nicht ändern können, dann empfehle ich Ihnen, dranzubleiben, bis sich Ihr Gefühl, Ihre Einstellung dazu verändern lässt. Denn sonst wird Sie dieses miese Gefühl ständig begleiten. Hier geht es darum, die Tatsache anzunehmen, die sich zurzeit nicht ändern lässt und nur den Widerstand dagegen loszulassen. Annehmen heisst nicht, dass Sie es gutheissen, aber Sie akzeptieren es im Moment so wie es ist.
Es lässt sich wirklich verändern, es lohnt sich da hartnäckig zu sein. Was auch gut funktioniert ist, wenn Sie diese Übung mit jemandem zusammen machen. Sie sagen dem anderen, was Sie gerne loslassen würden, z.B. die Angst, einen Vortrag zu halten. Zuerst geht ihr der Angst oder dem Bedürfnis, das dahinter liegt, auf den Grund.
Dann stellt der andere Ihnen die Fragen:
„Können Sie es erstmal so annehmen?“
„Können Sie es loslassen?“
„Wann?“
Und fordert Sie dann auf, es loszulassen!
Sie / ihr werdet merken, wenn sich die Energie, das Gefühl verändert einfach immer wiederholen, bis es sich stimmig anfühlt!
Manchmal kommt es später nochmal hoch, oder dann bei einer ähnlichen Situation auch hier dann einfach wiederholt diese Übung machen. Und mit der Zeit wird es sich ganz lösen lassen.
Ich habe mal einem Meister dieser Technik, Hale Dwoskin, zugehört, wie er die Übung mit einer jungen Frau über 20 Min. lang machte, er wiederholte immer weiter, weil er spürte, dass es noch nicht stimmig war. Zwischendurch mal sagte die Frau: „Ah, danke, das ist gut so! “ und Hale daraufhin: „Möchtest du das Problem ganz loswerden?“, sie dann „Ja“ und daraufhin machte er wieder weiter, bis es sich wirklich gelöst hatte. Ich konnte es auch wahrnehmen. Das war sehr beeindruckend!
Vor kurzem habe ich eine sehr eindrückliche Geschichte gehört:
Ich war in einem Kurs und es ging in der Übung um Veränderungen im Leben. Eine Teilnehmerin erzählte von einer sehr belastenden Erkrankung, die in heftigen Schüben auftrat und wie gross ihr Widerstand war. Unter uns, echt verständlich. Genial war aber, was ihr Vater ihr damals riet: „Wenn du es auf keinen Fall im Moment so akzeptieren kannst, dann lass wenigstens deinen Widerstand gegen das Nicht-Akzeptieren-Können los“. Schon das allein, brachte ihr Erleichterung, weil es etwas Druck rausnahm und was ihr dann etwas später, unter Anleitung und Hilfe sehr geholfen hat, war ihre Gedanken zu ändern und bewusst zu lernen, mit ihren Energien umzugehen. Dazu gehörte auch, dass sie lernte, nicht alle Energien (speziell negative) von anderen aufzunehmen. Sie lernte sich abzugrenzen. Und ihr Widerstand löste sich auf und somit auch die Schübe.
Anschauungsübung-Loslassen:
Sie dauert nur ein paar Sekunden und zeigt sehr bildhaft wie „loslassen“ geht.
Nehmen Sie einen Bleistift quer in Ihre Faust und halten Sie ihn ganz fest und dann öffnen Sie die Faust und lassen los!
So einfach ist es! Es gehört nur die Entscheidung dazu, loszulassen und schon funktioniert es.
Und wenn Sie wieder einen „Bleistift“ halten sollten, den Sie nicht brauchen und der Sie nur behindert etwas zu tun, dann entscheiden Sie sich dazu einfach loszulassen!